Guten Morgen allerseits

Freue mich, mit meinen z.T. vielleicht etwas provokativen Aussagen eine lebhafte Diskussion losgetreten zu haben

Also zunächst mal wollte ich natürlich keineswegs ins analoge Zeitalter der Pocketkameras zurück und die vom Martin aufgeführten Vorteile einer Digitalkamera sind mir da schon durchaus bewusst ( bemühe mich, auch hin und wieder mein Gehirn mit einzuschalten )

Ich wollte eigentlich nur ausdrücken, dass die AUTO-Funktion vieler Digital-Kameras ( auch der Traveler ) bei den heute existierenden technischen Möglichkeiten verbesserbar wäre. Ich würde mal sagen, dass die meisten Kunden und Anwender einer Digitalkamera eben nicht die Gelegenheit hatten, einen anspruchsvollen Lehrberuf wie den eines Photographen erlernen. Die wenigsten haben überhaupt das Interesse, sich eingehend damit zu beschäftigen und wollen einfach ein paar Mal im Jahr im Urlaub oder auf Omas Geburtstag gute Bilder machen. Ich würde diese Leute auch nicht belächeln und finde es eine Herausforderung für alle Photographen und Ingenieure, die AUTO-Funktion so zu programmieren, dass die Kamera diesem Anspruch gerecht wird. Profis werden die AUTO-Funktion ohnehin selten nutzen - sie ist eben a) für Leute, die keine Zeit oder Lust hatten, die Bedienungsanleitung zu lesen und b) für Momente, in denen man eben mal keine Zeit hat, noch groß irgendwelche Einstellungen vorzunehmen, weil sich das Motiv anschließend erledigt hat.

Und da weist eine Digitalkamera zuweilen doch Schwächen auf. Eine davon liegt zum Beispiel im Auto-Fokus - insbesondere dann, wenn sich mehrere Motive auf dem Bild in unterschiedlichen Entfernungen befinden, wie z.B. Personen, die sich vor einem weiter entferntem Hintergrund befinden ( der Klassiker aller Urlaubsknipser schlechthin ... Person vor Eifelturm oder so ) aber auch andere Situationen - kommt eigentlich fast immer vor. Besonders spannend ist es dann noch, wenn sich das Objekt, welches man eigentlich scharf haben möchte, bewegt. Beim "Schuss aus der Hüfte" eigentlich nur Glückssache, was hinterher tatsächlich scharf ist. Besonders kritisch wird es dann im Zoom-Modus, wo der Blenden-Spielraum wegen der abnehmenden Lichtempfindlichkeit oft kleiner wird.

In solchen Situationen wird es dann auch für denjenigen kritsch, der mehr als Schnappschüsse machen möchte. Mein Lieblingsmotiv sind z.B. Menschen ( Portraits aber auch plötzliche spontane Situationen, die ein interessantes Motiv liefern ). Da sich Menschen fast nie natürlich verhalten, wenn man mit der Kamera direkt vor ihrer Nase rumtanzt, benutzen auch Profis zumeist ein Tele ( kommt auch von der Tiefenschärfe bei Potraitaufnahmen einfach plastischer rüber ). Auch Serien-Shots sind ein gutes Mittel um natürliche Bewegungen in eigentlich gestellten Situationen zu bekommen. Hier stößt der Auto-Fokus aber des öfteren echt an seine Grenzen.

Aber auch was die Belichtung angeht, kann der Schnappschuss Glückssache werden. Da wären wir dann wieder bei den Bilder des Ahrtalers. Die Kamera mal einen Millimeter gen Himmel oder Erde gewinkelt und das Ding misst eine völlig andere Belichtung ( bei Traveler verändern sich in manchen Situationen oftmals sogar die Farben ziemlich krass ). Da ist analoges Filmmaterial doch deutlich toleranter.

Ich könnte jetzt noch endlos so fortfahren, aber ich denke, es ist rübergekommen, was ich meinte. Es geht nicht darum, wie man all diesen Problemchen mit Einstellungen an der Kamera entgegenwirken kann - es geht lediglich darum, dass die AUTO-Funktion sie selbstständig und "intelligent" beheben sollte. Die AUTO-Funktion sollte die Basis der Kamera darstellen und zu einem hohen Prozentsatz ein Bild liefern, was durchgehend scharf, gut belichtet und farblich ausgewogen ist. Für alles weitere darf man dem Anwender ruhig zumuten, mal in die Bedienungsanleitung zu schauen.
Ein zugegeben hoher Anspruch aber nicht unmöglich. Richtig teure Kameras enthalten oft die Technik, die so etwas erleichtert, aber das sind die Kameras, die sich der Gelegenheitsknipser gerade nicht kauft.



Da hast Du natürlich recht

In diesem Sinne ... allen noch einen schönen Sonntag !!!

@Berndt



Das ist kein typisches Problem von Digitalkameras, sondern ein typisches Problem der Autofokuskameras (es gab ja auch mal analoge Autofokuskameras) - der Autofokus benötigt einen oder mehrere Messpunkte. Bei schwachen Lichtverhältnissen muss ein Messlicht erzeugt werden, um dem Autofokus ein Fokussieren zu ermöglichen. Keine noch so ausgeklügelte Technik kann wissen, auf was zum Teufel Du fokussiert haben möchtest, da das Messlicht bzw. die Autofokuslinse sich entweder nahe am Objektiv befindet oder durch dieses hindurch gemessen wird. Natürlich ist der Ort, auf den gemessen werden soll, meist in der Bildmitte, aber eben nicht immer, besonders nicht dann, wenn Dein Objekt der Begierde sich noch bewegt.

Und das meinte ich damit, dass man der Kamera das Denken z. T. abnehmen muss. Es gibt Situationen, da muss man sich vor dem Fotografieren im Klaren sein, dass das für eine Kamera eine fast unlösbare Aufgabe sein wird, was man von ihr (in dieser Preisklasse) verlangt.

Also hat der Spruch "Geht nicht - gibt's nicht" durchaus Grenzen. "Geht nicht - kann nicht gehen" ist manchmal angebrachter.

@Berndt



Ich bin auch Ingenieur - und meine Meinung war, dass in der Preisklasse unter den gegebenen Verhältnissen (schnelle Bewegung, relativ dunkel, Autofokus...) nicht mehr machbar ist.



Die sind nicht willkürlich gesetzt. Die Messlichtlinse ist in einer bestimmten Entfernung zum Objektiv. Daraus ergibt sich ein bestimmter Winkel, der in Abhängigkeit zur Objektentfernung eben einen Messpunkt ergibt. Das ist nicht willkürlich, das ist mathematisch definierbar.



Ich gebe Dir Recht - aber Du solltest berücksichtigen, dass Du eine digitale Fotokamera gekauft hast mit Filmchen aufnehmen als Gimmick. Fürs Filmen sind einfach Videokameras das richtige Instrument und keine Fotokameras. Ich persönlich halte die Videomöglichkeit der Travelers (oder der anderen vergleichbaren Fotokameras) für ganz nett, aber völlig entbehrlich. Wenn ich einen Nagel in die Wand haue, nehme ich auch einen Hammer und kein Hämmerchen (hängt natürlich auch vom Nagel und der Wand ab ).

@Kacki



Da hast Du ja einen Super-Link angeboten! Ich liebe diese Verschwörungstheorien... Bielefeld gibt's ja auch nicht! (Oder haben wir etwa einen User aus Bielefeld? Nein? Aha!)

Ansonsten finden Deine Ausführungen meine volle Zustimmung.

Ich versuche es mal auf einen übersichtlichen Punkt zu bringen:
Der Mensch ist ein Bequemlichkeitstier...
und wenn ich, Berndt, Deinen supi Automatikknopf hätte, was glaubst Du, scherten mich noch alle anderen Funktionen?
Denn... das optimale Bild habe ich ja nun...
Nix mehr würde ich brauchen, denn ich habe nun die ideale, geniale supi preiswerte arbeitsplatzvernichtende Monsterklassecam...ausgereift und für alle Zukunft...
Dem Ingeniör ist nix zu schwör...ran an den Speck!

Äh, da wäre noch das Problem des unterschiedlichen Sehens beim Menschen, die Augen bei jedem müßten natürlich erst mal alle auf 100 % gebracht werden...

@ all
Habe schon seit beginn der digitalen maschinen so ein teil zu hause.
Angefangen hab ich mit der Casio QV-100. Dann bin ich zu Fuji gekommen und habe dort die FinePix serie durchgemacht.
Meine letzte ist die FinePix F610.
Na ja dann mal was neues ausprobiern und bei Aldi die Traveler DC 8600 besorgt.
Mir ist hier auch gleich aufgefallen, dass ohne sonnenlicht die bilder im A-Modus im verhältnis zur Fuji relativ dunkel ausfallen.
Weiterhin konnte ich etwas blasse farben feststellen. Dieses Problem habe ich dann im menue mit der einstellung farbe auf kräftig beseitigt.
Zum ersten problem mit den dunklen bildern, dann den P-Modus rein und belichtung je nach bedarf auf +0,3 oder +0,7 eingestellt. Jetzt kommt das ganze den tatsächlichen lichtverhältnissen und farbkontrast ziemlich nahe.
Bei innenaufnahmen mit kunstlicht, schlägt die Traveler meine Fuji um längen.
Ungewohnte tiefenschärfe selbst bei dunkler beleuchtung.
Na ja bis jetzt alles im grünen bereich. Muß aber die gebrausanleitung noch genau studieren, um die ganzen möglichkeiten dieses fotos kennen zu lernen.
Soviel kann ich aber schon sagen. Der A-Modus ist nicht immer der beste. Für Innenaufnahmen mit kunstlicht habe ich bis jetzt noch nichts besseres gefunden als den A-Modus.

Möchte auch mal zwei bildchen posten.





Beide bilder habe ich mit der einstellung A-Modus und Farbe normal gemacht.
1. Bild leicht bewölkt mit zum teil durchscheinender sonne.
2. Bild wohnzimmer bei spärlicher beleuchtung eine von vielen puppen meiner frau.

Sind so die ersten bilder gewesen so mal zum testen.

Gruß Jürgen