Dieser lebensgefährliche Murks wurde so am letzten Donnerstag gefunden. Die Installation dürfte so wohl ca. mitte der 70iger Jahre erfolgt sein. Ein Wunder das dies über 30 Jahre nicht bemerkt wurde.
Ich bin natürlich gleich mit meiner Cam gekommen

Das Problem war hier wohl das diese Steckdosenleitung von einer alten 2adrigen Leitung abzeigte und der wo es gemacht hatte wohl nicht wußte wie er 2 Adern auf 3 Adern erweitert.

Nö, genau das war eigentlich lebensgefährlich und und deswegen total falsch.

Die richtige Lösung für solche Altanlagen ist das man beim Übergang vom TN_C-Netz (2adrig) auf das TNC-S-Netz (3adrig) die graue Ader mit dem grün-gelben und der blauen Ader verbindet. Und dies streng ab Übergang also am Beginn der Leitung. Die graue Ader ist nämlich im Gegensatz zu schwarzen Ader geerdet. Deswegen konnte man von grau mit blau und grün-gelb weiterlaufen. Dabei mußte man allerdings nochmals prüfen ob die graue Ader auch tatsächlich der "Nulleiter" war. Aus dieser Zeit stammt der Ausdruck "Nullen".

Ein irrtümliches Verbinden der schwarzen Ader mit dem Schutzleiter führt dazu das die Schutzleiter lebensgefährlich unter Spannung stehen.


Könnte man sich die Frage stellen ob der Mieter der Wohnung die Schwiegermutter los werden wollte.

Na dann sind wir mal froh das nix passiert ist und der wo das verbrochen hatte sollte dies auch. Der kann dir dankbar sein, das du Schlimmes verhindert hast.

Wir sind gerade am Umziehen und in der neuen Wohnung ist so'n Pfusch zum Glück nicht gemacht worden; da hab ich schon mal nachgeschaut...

Bei der Gelegenheit: Gibt es eigentlich Überspannungsfilter, die man im Sicherungskasten auf die Hutschiene montieren kann und die evtl. alle 3 Phasen gleich Anschlussseitig schützen? Kann man sich dadurch evtl. die Blitzschutz-Mehrfachsteckdosen sparen?

@Kacki, ich habe hier mal einen Link zu einen Hersteller für dich.
Dort gibt es zahlreiche Anlagenbeispiele.

Prizipiell ist es so, das in die Unterverteilung normalerweise Ableiter des Typ 2 gehören und zum Endgerät Ableiter des Typ 3`s.

In der Haupterverteilung gibts eventuell noch einen Ableiter Typ 1.

Die Geräte haben unterschiedliche Ansprechspannungen und können unterschiedliche Leistungen "verbraten".

Für einen sicheren Schutz ist das ganze als Kaskade aufzubauen und natürlich die Fernmeldeleitungen mit einzubeziehen.

In deinem Beispiel kann man die Überspannungsteckdosen mit dem Überspannungsschutz Typ 3 vergleichen.

Hier zeigen sich drei Dinge......


1.) Deine Überspannungssteckdosen können nur sehr begrenzt Überspannung vernichten wenn der Typ 2 in der Verteilung fehlt.

2.) Setzt du einen Überspannungsableiter Typ 3 in die Verteilung ist es wie bei Punkt 1 zusätzlich sind deine Geräte aber weniger geschützt da der Typ 3 zum Verbraucher gehört da in die Leitung zwischen Verteilung und Verbraucher wieder was eingekoppelt werden könnte.

3.) Steckdosenleisten schützen nur dann optimal wenn auch gleichzeitig ein Potentialausgleich zur Fernmeldeleitung erfolgt. Dafür gibts Überspannungsteckdosen mit "Fernmeldedurchschleifung".
Dies geht bei der Installation in der Verteilung schon mal meistens gar nicht.

Die USV versagt?

@Thomas: Danke für die ausführliche Erklärung und den Link (interessant!). Muss ich mir mal in Ruhe angucken. In der neuen Wohnung haben wir z.Zt. leider noch kein Telefon, und daher auch noch kein Internet :-( Kommt aber ersteres am 01.10. und DSL ein paar Tage später (so lt. Telekom...).
Kann man mit Typ 2 & Typ 3 (also wenn Typ 1 noch fehlt) schon "was reißen"? Ich nehme an, der Typ 1 ist der Grobschutz für den direkten Blitzeinschlag. Unsere Wohnung ist am Fuße eines Hanges und in unmittelbarer Nähe eines Kirchturms, da kriegen andere eher den Blitz ab :-) demnach müssten doch Mittelschutz und Feinschutz reichen, oder? Naja, ich werde mir den Katalog mal in Ruhe durchsehen, steht ja auch ne Menge über die Theorie drin...