Hier also eine kurze Anleitung, wie man Videoclips, die mit der Traveler im AVI-Format aufgenommen wurden, mit dem PC nachbearbeiten kann.
Schon an anderer Stelle wurde der Tipp gegeben, dass man dies am Besten mit dem Programm VirtualDub macht. VirtualDub ist Freeware mit GNU-Lizenz. Mit dem Programm kann man den Clip resamplen, sowohl zeitlich zurechtschneiden als auch ein beliebiges Ausschnittsfenster herausschneiden, die Ausrichtung drehen (Quer <-> Hochkant) und viele Filter auf das gesamte Video anwenden.
Diese Anleitung beschreibt den ersten Schritt für die Umwandlung eines Clips in ein animiertes GIF-Bild.
Primäres Ziel der Umwandlung ist das Verkleinern der AVI-Videodatei, denn der Coffeecup GIF animator, denn ich benutze, um aus einem AVI ein animiertes GIF zu machen, hat eine AVI-Importbeschränkung von 500KB (genauer: leider nur 500.000 Bytes!). Die riesigen AVI-Dateien müssen also erstmal extrem klein gemacht werden. Dazu gilt, sich bei der gewünschten Sequenz aus das Wesentliche zu beschränken.
Zunächst startet man das Programm und lädt das Originalvideo (*.avi) rein:
Als Erstes kann man die Verarbeitung der Tonspur abschalten. Die kostet unnötig Speicher, weil ein animated GIF ja eh stumm ist. Also im Menü unter Audio->No Audio aktivieren:
Jetzt einen Filter auswählen. Sinnvoll ist mindestens der Filter, der die Originalbildgröße um den Faktor 2 verkleinert, ansonsten wird die Ausgangsdatei niemals die 500KB Grenze unterschreiten. Also im Menü Video->Filters...
dann im neuen Popup-Fenster [Add...] drücken
und aus der Liste den 2:1 Reduction filter auswählen:
Es springt zurück auf das erste Popup, mit den ausgewählten Filter in der Liste:
Wenn man mehrere Filter auswählt und kaskadiert, kann man hier in der Liste die Reihenfolge festlegen. Das ist sinnvoll, wenn man z.B. ein Video hochkant aufgenommen hat und jetzt die falsch orientierte Darstellung drehen möchte. Dazu gibt es einen eigenen Filter, den man einfach dem ersten nachschaltet.
Wenn nur ein Flächenausschnitt aus dem Videoclip weiterverarbeitet werden soll, kann man für einen gewählten Filter über den Button [Cropping] einen Ausschnitt definieren. Es öffnet sich dann ein Popupfenster, das unten einen eigenen Fortschrittschieber hat, mit dem man den gesamten Clip durchfahren kann. Das ist sinnvoll, um zu sehen, in welchem Bildbereich sich "das Wesentliche" im Video abspielt. Mit den Begrenzungen kann man dann den Bereich einzäunen, der von Interesse ist. Bedenke: je weniger Fläche, desto kleiner wird die Ausgangsdatei!
Als nächstes muss man sich einen Codec für das Ausgangsvideo aussuchen. Ein Codec ist ein Algorithmus für die Codierung, der auch die Komprimierung macht. Bei mir sind ausreichend viele Codecs bereits im System installiert. Im Prinzip sind das aber externe Programme, die man sich ggf. irgendwo besorgen muss. Vermutlich bringt aber VirtualDub schon welche mit(?), oder es gibt sowieso einige durch den MS Media Player.
Menü: Video->Compression..., dann aus der Liste einen geeigneten auswählen.
Der Microsoft Video 1 sollte bei jedem funktionieren, nach meinen Erfahrungen komprimiert er aber nur sehr wenig. Ich nutze gerne den Intel Indeo Video 4.5, der komprimiert recht gut, hat aber die Einschränkung, dass das bei dem Filter gewählte Ausgangs-Ausschnittfenster sowohl in Breite als auch in Höhe eine durch 4 teilbare Seitenlänge haben muss. Man muss also beim Cropping ständig (mit Kopf oder Taschenrechner) nachrechnen, ob das gewählte Auschnittsfenster durch 4 teilbare Seitenlängen hat.
Über den Schieber Quality kann man außerdem noch einen Kompromiss zwischen Dateigröße und Bildqualität suchen.
Noch mehr Speicher spart man, wenn man die Sampling-Rate herabsetzt. Standardeinstellung ist, dass jedes Frame aus dem Originalvideo prozessiert wird. Man kann über Menü->Video->Frame Rate...
diese Einstellung ändern, so dass z.B. nur jeder zweite oder nur jeder dritte Frame benutzt wird. Dadurch ruckelt der Clip zwar mehr, aber meist hat man leider keine andere Wahl; schließlich müssen wir unter die 500KB kommen!
Wer will, kann jetzt noch mit Menü->Video->Color Depth die
Farbtiefe des Ausgangsvideos herabsetzen, denn das GIF-Bild am Ende der Verarbeitungskette wird eh nur eine sehr beschränkte Farbtiefe haben; also ggf. kann man hiermit auch noch was einsparen (z.B. 16 Bit RGB 555).
Dann muss der Clip nur noch zeitlich geschnitten werden, als der Start- und der Endpunkt der Sequenz festgelegt werden, die herausgeschnitten werden soll. Dazu bewegt man den Schieber unten auf die gewünschte Startposition (Feinschritte kann man danach mit den Buttons "gelber Schlüssel links" und "gelber Schlüssel rechts" machen).
Hat man die Startposition gefunden, drückt man den Button mit dem schwarzen "Pfeil nach links". Jetzt schiebt und/oder steppt man zur Endposition und drückt den Button "schwarzer Pfeil nach rechts", der rechts neben ersterem ist. Die ausgewählte Sequenz zwischen diesen beiden Markern wird nun im Zeitstrahl hell hervorgehoben:
Jetzt kann der Clip prozessiert werden. Dazu unter Menü->File->Save as AVI... klicken und die Datei speichern.
Im Windows-Explorer kann man nun schauen, ob die Dateigröße des Resultats unter den 500.000 Bytes liegt. Falls nicht, muss man die Sequenz weiter einschränken (kleiner, kürzer, schlechter, ...) und nochmal probieren. Solange, bis es klappt.